Die ehemalige Gefängniskapelle Ulmer Höh´ wird zum Kunst-Hotspot und Ausstellungsraum. Der Kunstverein Empty Spaces zeigt die Ausstellung “Empty Spaces III – The Dreams are still the same” in der Kunststudierende der Kunstakademie Düsseldorf ihre Arbeiten vor Ort entwickeln und präsentieren. Kunstinteressierte sind herzlich eingeladen, die Räumlichkeiten auf der Ulmenstraße 95 in Düsseldorf-Derendorf vom 04. – 07. Mai 2023 täglich zwischen 15 und 21 Uhr zu besuchen.
Mara Sporn, Kunsthistorikerin und Kuratorin bei der Langen Foundation in Neuss, ist zusammen mit Dagmar Böcker-Schüttken die Initiatorin der Empty Spaces-Ausstellung und kuratierte diese mit viel Hingabe und Liebe zum Detail. „Wir träumen alle von Frieden, Gerechtigkeit und Freiheit. Diese Lebensträume enden nicht an einer Gefängnistür. Träume geben Sinn und Orientierung. Die Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich mit der Rolle von Träumen und der Bedeutung, die die Gesellschaft und der Lebensraum dabei einnehmen“, so Mara Sporn. Und so konzipieren die Kunstschaffenden ihre Visionen zum Thema „Traum“ im historischen Kontext des Gebäudes.
Seit Wochen kommen die jungen Künstlerinnen und Künstler im imposanten Gebäude der ehemaligen Gefängniskapelle zusammen, arbeiten teilweise bis zu 12 Stunden täglich, um das Projekt zu realisieren und auch Mara Sporn packt mit an, schleppt Gerüste und steht dem Team mit ihrer Expertise zur Seite.
„Hier entsteht ein Gefühl von Zusammenhalt, denn wir arbeiten Hand in Hand und ziehen gemeinsam an einem Strang. Die Künstlerinnen und Künstler verstehen, dass man auch mit einem eher kleinen Budget große und gutbesuchte Ausstellungen organisieren und verwirklichen kann“, erklärt Mara Sporn. Und betont die Chance, die junge Künstlerinnen und Künstler hier bekommen, um Kontakte zu knüpfen und zu networken. „Ebenso ist es natürlich auch eine große Bereicherung für das Gebäude bzw. die Immobilie selbst, sie wird nicht nur verschönt, sie bekommt durch das Projekt auch eine gewisse Art von Aufmerksamkeit“ so die Initiatorin.
Was hinterher mit dem 5 Meter breiten und 2 Meter hohen Wandgemälde, das von Künstler Ulysse Bordarias mit Kohlestift auf die historischen Mauern der alten Gefängniskapelle gezeichnet wurde, passiert, ist noch unklar. Sicher ist nur, dass das Gebäude für drei Tage wieder zum Leben erweckt wird und Dank der umfangreichen Kunst glänzen kann. Wenn die alte Kapelle nur könnte, würde sie vor Freude garantiert die Glocken läuten!
“Empty Spaces III – The Dreams are still the same” ist eine außergewöhnliche Ausstellung. Ganz anders als im Museum oder in einer Galerie, werden sich die Kunstschaffenden im Rahmen der Ausstellung mit einem Gebäude auseinandersetzen, das von 1893 bis 2012 als Gefängniskapelle diente. Ziel des Kunstvereins ist eine kreative Zwischennutzung von Immobilien, um die jungen Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen und gleichzeitig auf interessante Stadträume aufmerksam zu machen. Cristiana Cott Negoescu, Ulysse Bordarias, Andria Dolidze, Nils-Simon Fischer, Keta Gavasheli, Yaël Kempf, Daniel Nehring, Moritz Riesenbeck Kai Werner Schmidt, Lia Sáile und Emil Walde präsentieren ihre Arbeiten mit unterschiedlichen künstlerischen Medien, von der Malerei über die Performance bis hin zu 3D Animationen. Das nachhaltige Stadtquartier maxfrei steht als Sponsor und Veranstaltungsort hinter dem Projekt. Auf dem Gelände entstehen derzeit unter anderem Eigentumswohnungen und Bürogebäude, die ab 2024 bezugsfertig sind.
Die vergangenen beiden Ausstellungen des neu gegründeten Vereins haben bewiesen, dass leere Immobilien junge Künstlerinnen und Künstler zu höchst spannenden Projekten und Installationen motivieren. Unter dem Titel „Empty Spaces – What Are We Living For“ präsentierten sie in Düsseldorf-Kaiserswerth ihre Arbeiten zum Thema Raum als Erfahrungsbereich. Im Mai 2021 folgte mit „Empty Spaces II – Unpin the Butterfly“ die zweite Gruppenausstellung in einem großen leerstehenden Bürogebäude an der Graf-Recke-Straße in Düsseldorf. Thema hier war die Metamorphose, die Veränderung und der gesellschaftliche und kulturelle Wandel der menschlichen Existenzen. Die Ausstellungen fanden auch in den Medien großen Anklang und wurden bislang von über 1.500 Kunstbegeisterten besucht.