Little Tokyo in Düsseldorf

Während Chinatown in Großstädten wie New York allseits bekannt ist, beheimatet Düsseldorf ein eigenes Japan-Viertel. Hier leben fast 6.900 Japaner:innen, was die Stadt nach Paris und London zur drittgrößten japanischen Community in Europa macht. Kein Wunder also, dass Düsseldorf auch als Little Tokyo am Rhein bekannt ist.

Ein traditionell japanischer Papierschirm soll böse Geister fernhalten. I Foto: pixabay

Zentrum der japanischen Kultur und Tradition

Direkt an der pittoresken Rheinpromenade und in unmittelbarer Nähe zur historischen Altstadt von Düsseldorf hat sich das Japanviertel rund um die Immermann- und Klosterstraße als ein Hotspot für Kultur, Kulinarik und Traditionen etabliert. Diese einzigartige Mischung aus japanischer Lebensart und urbanem Flair zieht Besucher:innen und Einheimische gleichermaßen an und macht das Viertel zu einem pulsierenden Ort im Zentrum der Stadt.

Das Japanviertel erstreckt sich über diverse Straßen in der Nähe des Hauptbahnhofs, angefangen von der belebten Berliner Allee bis hin zur Friedrich-Ebert-Straße. Hier leben rund 3.700 Menschen, darunter mehr als 400 mit japanischen Wurzeln. Die meisten von ihnen sind temporäre Bewohner:innen, die von japanischen Unternehmen, wie Shiseido, Toshiba oder Mazak nach Düsseldorf entsandt wurden. Die japanische Schule in Niederkassel spielt eine wichtige Rolle in der Betreuung dieser Kinder, die nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Deutschland wieder zurück in ihre Heimat gehen.

Viele große japanische Unternehmen sitzen in Düsseldorf. I Foto: Pixabay

Japanische Buchhandlungen

In den Buchhandlungen entlang der Immermannstraße können die Schüler der japanischen Schule ihre Unterrichtsmaterialien erwerben. Sie müssen eine Vielzahl von über 2.000 Zeichen erlernen, um lesen und schreiben zu können. Selbst wenn sie bereits im Alter von vier Jahren beginnen, benötigen japanische Kinder in der Regel bis zu ihrem 15. Lebensjahr, um richtig lesen zu können. Obwohl die Buchhandlungen nicht hauptsächlich Schulbücher führen, sondern sich auf Manga und Anime konzentrieren, sind diese japanischen Comics und Serien auch in Deutschland sehr beliebt. Unser Tipp: Takagi auf der Immermannstraße 31.

In den traditionell japanischen Buchhandlungen findest du eine große Auswahl an japanischen Comics und Mangas. I Foto: Pixabay

Japan authentisch kulinarisch erleben

In der Nähe von maxfrei empfehlen wir euch das Restaurant Hyuga auf der der Kaiserswerther Straße 77. Hyuga ist bekannt für hochwertiges und traditionelles Sushi. Obwohl von außen unscheinbar, erfreut sich das Lokal von Anfang an großer Beliebtheit und kann es mit erstklassigen Adressen wie dem Nagomi oder Yabase aufnehmen. Im Hyuga erwartet die Gäste ein einfacher und authentisch eingerichteter Laden ohne überflüssigen Schnickschnack, in dem man sich wie in Japan fühlt. Besonders zu empfehlen sind die frittierten Austern in Kombination mit einem eiskalten Kirin Bier. Für die Mutigeren bietet sich die Gelegenheit, die berühmt-berüchtigten fermentierten Sojabohnen zu probieren, begleitet von einem japanischen Schnaps.

Neben Hyuga empfehlen wir euch weitere traditionelle japanische Restaurants wie zum Beispiel das Soba-An und das Yaki-The-Emon auf der Klosterstraße, Kushi-Tei of Tokyo auf der Immermannstraße oder das AH-UN auf der Hansaallee. Doch lasst euch vom japanischen Viertel einfach inspirieren indem ihr zum Beispiel die Immermannstraße entlanglauft. Hier reihen sich Sushi- und Ramen-Lokale aneinander und laden besonders im Sommer mit ihren Außenbereichen zum Verweilen ein.

So lecker! Ramen (Nudelsuppe) ist ein traditionell japanisches Gericht. I Foto: pixabay

Der japanische Kindertag

Am 05. Mai wird in Japan der Kindertag gefeiert. Familien hissen an diesem Tag auf einem Bambusstab die Kionobori – die Karpfenfahnen. Es gibt eine große schwarze für den Vater, eine rote für die Mutter und je eine bunte für jedes Kind. Die Karpfen, die ähnlich einer Wetterfahne im Wind wehen, symbolisieren die Stärke des Kindes, vergleichbar mit einem Karpfen, der gegen den Strom schwimmen muss. Diese Tradition kann auch im Japanviertel bei uns erlebt und gesehen werden.

Japanische Kinder feiern ein traditionelles Fest. I Foto: unsplash

Japanischer Garten im Nordpark

Abseits der bekannten Immermannstraße befinden sich weitere versteckte Schätze wie der Japanische Garten im Nordpark oder die kunstvoll gestalteten Bonsai-Werkstätten in Düsseldorf-Hamm. Diese Orte sind wahre Oasen der Ruhe und Tradition inmitten des urbanen Trubels der Stadt. Für Cosplayer und Liebhaber der japanischen Popkultur bietet der Garten der Besinnung eine einzigartige Kulisse.

Ein japanischer Garten ist ein Ruheort für den Körper und den Geist. I Foto: unsplash

Der Japantag in Düsseldorf: Ein Fest der Begegnung und Vielfalt

Das Highlight des Jahres ist der Japantag, der alljährlich im Mai bzw. Juni gefeiert wird und dieses Jahr bereits zum 21. Mal stattfand. Diese festliche Veranstaltung lockt Tausende von Besucher:innen an und zelebriert die japanische Kultur in all ihren Facetten. Die Straßen Little Tokyos sind an diesem Tag gefüllt mit traditioneller Musik, Tanzvorführungen, Kunsthandwerk und natürlich köstlichen Speisen. Auch könnt ihr die interessanten Informations- und Workshop-Zelte besuchen. An drei Bühnen am Burgplatz und weiteren Standorten in der Innenstadt werden traditionelle Kultur, moderne japanische Pop-Kultur und typische Sportarten präsentiert. Der Höhepunkt des Tages ist zweifellos das grandiose japanische Feuerwerk um 23 Uhr über dem Rhein.

Japanische Lichter sorgen für eine festliche Stimmung. I Foto: unsplash