Der Schadowplatz, die Schadowstraße und die Schadow-Arkaden mitten in der Düsseldorfer Innenstadt sind sicherlich vielen ein Begriff. Von manchen fälschlicherweise Englisch als „Schä-dow“ (wie engl. Schatten) ausgesprochen, ehrt der Platz tatsächlich aber einen bedeutenden deutschen Maler: Wilhelm von Schadow.
Wilhelm von Schadow wurde 1788 in Berlin geboren und verstarb im Alter von 74 Jahren 1862 in Düsseldorf. Schadow war Teil einer Künstlerfamilie, sein Vater Johann Gottfried Schadow war ein renommierter Bildhauer und modellierte beispielsweise die Quadriga für das Brandenburger Tor. Er studierte an der Berliner Akademie der Künste und wurde später 1826 vom preußischen Kultusminister zum Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie ernannt.
Schadow war ein Vertreter der Romantik und schuf vor allem religiöse und historische Gemälde. Sein Werk zeichnete sich durch eine klare Linienführung, harmonische Kompositionen und eine feine Farbgebung aus. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Die vier Evangelisten“ und „Die Kreuzabnahme Christi“. Schadow war auch als Porträtmaler tätig und schuf etliche Bildnisse von Persönlichkeiten seiner Zeit.
Besonders bedeutend war Schadows Wirken für die Düsseldorfer Kunstszene. Als Direktor der Kunstakademie prägte er maßgeblich die Düsseldorfer Malerschule und verbesserte das Kunststudium. So führte er die Meisterklasse ein: Als Vorbilder für den Nachwuchs konnten die besten Absolventen in Ateliers innerhalb des Akademiegebäudes weiterarbeiten. Unter seiner Leitung entwickelte sich die Akademie zu einem Zentrum der romantischen Malerei in Deutschland und einer Drehscheibe für neue künstlerische Ideen. Dazu zählten auch die Lehrform und die enge Beziehung von Meistern und SchülerIn. Schadow förderte zahlreiche talentierte Künstler, darunter auch den berühmten Maler Carl Friedrich Lessing (nach dem in Düsseldorf auch die Lessingstraße sowie der Lessingplatz benannt sind). Zum Erfolg der Kunstakademie trug auch bei, dass Schadows beste Schüler ihm von der Berliner Akademie für Künste nach Düsseldorf folgten.
Durch sein Engagement trug Schadow dazu bei, dass Düsseldorf zu einem wichtigen künstlerischen Zentrum in Deutschland wurde. Sein Einfluss auf die Kunstszene der Stadt war enorm und prägt sie bis heute. In Düsseldorf erinnern zahlreiche Denkmäler und Straßennamen an Wilhelm von Schadow und sein Wirken. In der Schadowstraße, die einst Flinger Steinweg hieß, stand das 1828 fertiggestellte Wohnhaus von Schadow. Auch in der Kunstakademie leben sein Erbe und seine künstlerische Tradition weiter – ebenfalls namentlich: Seit Ende des 19. Jahrhunderts prangt sein Name links über dem Hautportal der Kunstakademie.