Zwei Meter ist er groß, aus Kupfer gefertigt und aus der Altstadt nicht mehr wegzudenken: der Radschläger gleich neben dem Uerige. Wer aufmerksam durch die Gassen der Altstadt läuft, dem fällt auf: Die Skulptur ist nicht einfach nur Ausdruck des Kunstgeschmacks des urigen Brauhauses. Gleich an mehreren Orten findet sich das Symbol wieder – ob auf Kanaldeckeln, auf Senftöpfchen im Senfmuseum an der Berger Straße oder auch als Türklopfer der St. Lambertuskirche – Radschläger gelten in Düsseldorf als bekanntestes und zugleich ältestes Wahrzeichen. Sie zieren neben dem Straßenbild auch zahlreiche Souvenirs. Wie kommt das? Das lässt sich gar nicht so eindeutig benennen, gleich mehrere Legenden wollen die vermeintliche Erklärung liefern.
Eine Legende davon besagt, dass nach der sechs Jahre andauernden, blutigen Schlacht von Worringen, in der sich Düsseldorf 1288 die Stadtrechte erkämpfte, Erwachsene und Kindern so erfreut über das Ende waren, dass sie prompt auf die Straße liefen und begeistert Räder schlugen.
Eine andere Legende sieht eine Hochzeit als Ursprung des Brauchtums. Als bei einem Hochzeitszug an der Hochzeitskutsche ein Rad gebrochen sei, soll ein Junge an das Rad gesprungen sein und es mit seinem Körper umklammert haben, um größeres Unglück zu verhindern – er wurde also zum lebenden Kutschrad.
Auch ein anderer Erklärungsversuch hat mit einer Hochzeit zu tun: Markgräfin Jakobe von Baden (genau die Dame, die heutzutage im Schlossturm spukt) soll bei ihrer Hochzeit 1585 mit Johann Wilhelm von Jülich-Kleve-Berg zu Tode betrübt gewesen sein. Um die unglückliche Braut aufzuheitern, liefen Kinder neben der Kutsche und schlugen Räder – das habe die Braut zum Lächeln gebracht.